Integrationsplattformen

Integrationsplattformen sind Plattformen, die einzelne der bis hierhin beschriebenen System- Cluster über Schnittstellen integrieren. Sie versuchen, durch die intelligente Kombination von diesen Systemen und eingebauter Funktionalität, Tourismusorganisationen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Die meisten Integrationsplattformen bieten durch die Vernetzung von mehreren System Clustern zusätzliche Business Logiken, Standardisierung von Datenflüssen oder Erweiterungen des eigenen Ökosystems an. Die Mehrheit verfügt mit eigenen Frontends über eine vertikale Integration verschiedener Systeme, ermöglicht durch diverse Export-Schnittstellen (APIs) aber zusätzlich das Andocken von weiteren Frontends. Der Vorteil von Integrationsplattformen ist, dass initial auf Bestehendem aufgebaut werden kann und durch Standardisierung Kosten im Betrieb auf mehrere Kunden abgewälzt werden können.

  • Welche Systeme sind in GR im Einsatz?

    • Davos (Ferienshop by SPOT Werbung)
    • Engadin St. Moritz (Ferienshop by SPOT Werbung)
    • Engadin Scuol Samnaun Val Müstair (discover.swiss)
    • Laax (OMNI by inside labs)
    • Lenzerheide (OMNI by inside labs)
    • Scuol (discover.swiss)
    • RhB (Peaksolution / Alturos)
  • Wozu werden diese Systeme benötigt?

    • Integrationsplattformen versuchen unter anderem, folgende Prozesse zu standardisieren und so für Tourismusorganisationen zugänglicher zu machen:
      • Vertrieb: Mehrere Primäre Buchungssysteme über Schnittstellen zusammenzuführen, sodass Produkte von verschiedenen Anbietern und aus verschiedenen Kategorien sowohl einzeln als auch gebündelt verkauft werden können (z. B. Hotel mit Skipass).
      • Payment & Fulfillment: Mandantenfähige Zahlungslösungen anbieten, um das Fulfillment von verschiedenen buchbaren Produkten über einen Kanal anbieten zu können (One-Stop- Shop).
      • CRM: Kundendaten zu generieren und aus verschiedenen System zusammenzuführen, sodass sie für Marketingzwecke leichter eingesetzt werden können.
      • Frontends: Entwicklung / Zurverfügungstellung von State of the Art Frontends (Webseiten, PWAs oder Apps)
    • Integrationsplattformen bauen auf den von den Anbietern entwickelten Software-Lösungen auf und werden tendenziell lizenziert und/oder über eine Kommission bezahlt. Sie werden oft als «Software as a Service» angeboten.
  • Wohin geht die Reise?

    • Die verschiedenen Integrationsplattformen werden sich laufend weiterentwickeln.
    • Bisher fokussieren sich die meisten Integrationsplattformen stark auf die Integration von Schnittstellen. In Zukunft werden auch Export-Schnittstellen standardisiert werden, um einen offenen Datenaustausch zu ermöglichen.
    • Durch die vermehrte Offenheit nach aussen ist auch eine stärkere Vernetzung unter den verschiedenen Integrationsplattformen wahrscheinlich.
    • Im Vergleich zur Entwicklung im DACH-Raum sind in den USA bei den zwei grossen Resort-Betreibern Vail und Alterra proprietäre Systeme entstanden, welche sie als Wettbewerbsvorteil erachten.
    • Es gilt auch weiterhin die Entwicklung der grossen Player wie Google, Airbnb und booking.com zu berücksichtigen, die auch laufend mehr Funktionalität aus dem Destinationstourismus integrieren.
  • Was ist aus Sicht der Destination wichtig?

    • Integrationsplattformen verringern die Komplexität in der Zusammenstellung des eigenen digitalen Ökosystems.
    • Im Vergleich zum Aufbau eines komplett eigenen digitalen Ökosystems ermöglichen Integrationsplattformen Tourismusorganisationen somit einen schnelleren und kostengünstigeren Einstieg.
    • Je nach Business-Zielen kann es durchaus Sinn machen, verschiedene Integrationsplattformen miteinander zu kombinieren.
    • Bei Anschaffungen von Integrationsplattformen ist zu beachten, dass die Pricing-Modelle je nach Plattform unterschiedlich sind.
    • Für die erfolgreiche Implementierung von Integrationsplattformen ist das Commitment von allen beteiligten Playern elementar (z. B. Tourismusorganisationen, Bergbahnen, Skischulen, etc.)
    • Vor der Anschaffung einer Integrationsplattform müssen die damit verfolgten Business-Ziele klar sein.
    • Bei der Anschaffung einer Integrationsplattform ist deren Offenheit und somit Andockung an weitere System-Cluster zu prüfen.
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